Tag 30 – 40 Bergen – Ålesund

Ich sitze im Zelt, in meinem neuen Leben und es fühlt sich ein wenig besser an als heute morgen. Bergen wird immer mit diesem Schmerz verbunden sein, der eingetreten ist, als Jürgen abgereist, er nach Hause und ich weiter in ein Leben, dass ich nicht mehr wollte. Diesem einem Menschen nahe sein, dass ist mir wichtig. Diese Tage mit Jürgen waren wichtig, weil ich am Anfang der Reise zwar gesagt habe, dass unsere Beziehung mir wichtiger ist, ich aber nicht in die Zukunft sehen konnte: Was wird diese Reise mit mir und unserer Beziehung machen. Ich weiß es immer noch nicht aber zu spüren, wie er mir Sicherheit gibt, zu merken, wie nah wir uns ohne viele Worte sind, zu merken, was für ein eingespieltes Team wir sind, wie wir uns zum einen ähneln und zum anderen ergänzen – das hat absolute Klarheit gebracht: Auf Platz 1 meiner Priorität liegt diese Beziehung und ohne zu zögern werde ich wieder an seine Seite treten und bei ihm sein, wenn es notwendig für die Beziehung ist.

Bergen werden immer diese drei Tage vor der erneuten Trennung sein. Dieses Klammern und gleichzeitig Loslassen. Wir reden wenig, sind nur da. Es gab diesen Moment, wo die Wettervorhersage für die nächsten Tage super Wetter vorhersagt, da freute ich mich auf die Reise. Den ganzen Tag. Und am Abend wollen wir zu einem Spaziergang aufbrechen und dann doch nicht, weil es erst etwas zu Essen geben soll. Alle Vorfreude ist hin. Mein Gehirn sucht nach Struktur nach dem, was gleich kommen wird und es kommt anders und mein Herz schmerzt, das Denken funktioniert nicht mehr. Wer nimmt mich jetzt an die Hand? Niemand. Ich darf Leiden, in die Couch sinken, verharren, nicht denken. Danke dafür an meine Freunde.

Der Spaziergang findet noch statt und Jürgen und ich sind nebeneinander, parallel, da. Und als er dann doch weg ist, rufe ich ihn an: Er lacht am Telefon, kommt den Berg vom Wasser hoch, nimmt mich in den Arm.

Letzter gemeinsamer Abend in Bergen

Beim Frühstück haben wir uns den Luxus gegönnt, nicht an den Abschied zu denken. Es ist ein normaler Urlaubstag und wir haben alle Zeit der Welt. Wir sind vier und mittlerweile ein eingespieltes Team. Es wird nicht mehr viel geredet und langsam, langsam ohne Eile verlassen wir die Ferienwohnung, gleiten hinaus, zur Tiefgarage mit dem Auto, sortieren die Sachen, ich packe und dann ist er da, der Abschied, ich weine und hoffe, dass Jürgen es nicht sieht. Schnell weg.

Bergen zieht sich endlos in die Richtung, in die ich fahre. Nach 35 Kilometern kommen erst die ersten Lücken zwischen den Häuser. Häuser werden hier an den Straßen gebaut und dahinter ist nichts. Der Verkehr nervt. Ich bin nicht im Gleichgewicht, dieses Leben um mich herum passt gar nicht zu meiner Stimmung. Ich bin hier falsch, in dieser Stadt, in diesen Straßen, in diesem Land, auf dieser Reise. Ich kämpfe gegen die Tränen. Einen steilen Abhang runter, einen Verkehrsberuhigungshügel übersehend, öffnet sich im Flug die Lenkertasche und bei über dreißig Km/h schießt die Kamera auf den Asphalt, schlägt auf wirbelt umher – Alles geht schief, alle, alles, alles, – dies ist nicht mein Leben, ich will es nicht. Die Kamera funktioniert noch, das Display ist gesprungen.

Erst als die Landschaft offener wird, die Häuser weichen, komme ich im Treten an. Pausen reihen sich an Pausen, Kilometer an Kilometer. Ich denke die ganze Zeit. Aber solange ich in die Pedalen trete, hat alles einen Sinn. Reisen ist halt auch von A nach B kommen. Ich weiß nicht, was sich ändert, wenn ich anhalte. Das Denken tut dann weh. 

Um 16:30 Uhr komme ich an meinem Nachtlager an, irgendwo zwischen zwei Dörfern auf einer nassen Wiese und kann mir nicht mehr aus dem Weg gehen. Ich baue erst das Zelt auf, dann beginne ich zu kochen und poste ein Bild vom Lager auf Instagram, telefoniere, schreibe Nachrichten, esse, ziehe mich ins Zelt zurück und schreibe diese Zeilen. Eine neue Routine entsteht!? Ich verspüre Halt.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Depression besonders morgens zuschlägt. So ist es auch am folgenden Tag. Ich schleppe ich mich über die Hügel und fühle mich scheiße. Doch im Laufe des Tages werde ich ausgeglichener.

Und trotzdem bleibt die Depression und ich denke pausenlos darüber nach, was nicht stimmt.

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Ich liege in Ålsund auf dem Bett eines Hostels und versuche mich an die vergangen Tage zu erinnern. Es ist jetzt acht Tage her, dass Jürgen nach Deutschland zurückgekehrt ist. Die Tage sind geprägt vom Nachdenken über diese Reise, über mich und meine Stimmung. Was verdammt nochmal stimmt hier nicht? Mittlerweile scheint es so klar, dass es schwer fällt die Vergangenheit in dem Licht zu sehen, das mir die Sicht so versperrt hat.

Der zweite Tag nach der Trennung macht den Schmerz leichter, doch jede Kleinigkeit stürzt mich in tiefe Verzweiflung. Der Campspot am alten Postweg nach Trondheim ist traumhaft und wird mir in Erinnerung bleiben, doch der Rest des Tages liegt im Schoße des Vergessens; ich erinnere mich nicht mehr. Es bleibt nur das Wissen um eine unglaublich schöne Landschaft.

Landschaft

Welchen Sinn macht Reisen, wenn man sich nicht erinnert? Warum umhüllt mich diese Demenz? Ich weiß, dass sie Teil der Depression ist, doch wovor schützt mich mein Körper? Was ist es, was ich nicht tun will? 

Ich habe über Warmshowers einen Host für die nächsten zwei Nächte ausgemacht: Lill. Ich habe Angst, dass ich in dieser Depression der schlechteste Gast der Welt bin. Habe ich das Recht in dieser Stimmung jemanden zu bitten, mich aufzunehmen? Wie das Leben hat der Fjord auch zwei Seiten. Ich komme auf der Schattenseite an und die ausgemachte Adresse entpuppt sich als falsch. In Norwegen gibt es zwei Schriftsprachen: Bokmål und Ny Norsk. Ich weiß nie, mit welcher Sprache ich es gerade zu tun habe und welche auf der Karte, die vor mir liegt, gerade verwendet wird. So gibt es für viele Orte zwei Namen und bisher lief ich fehlerlos damit, auf die Ähnlichkeit der Namen zu vertrauen. Ich stehe vor der Adresse Stafnes 776 und niemand kennt Lill. Das junge Paar sei hier aufgewachsen, zurzeit aber nur zu Gast in diesem Ferienhaus. Der Nachbar weiß bestimmt mehr.

Das tut er. Den Namen `Stavenesvegen´ gibt es erst seit ein paar Monaten, weshalb Google ihn wahrscheinlich noch nicht kennt. Er ist auf der anderen Seite des Fjordes, auf der Sonnenseite. Noch 10,3 Kilometer. Ich war so froh meine Depression hierher gebracht zu haben. Ich überlege kurz, ob ich alles absage und mich depressiv irgendwo ins Zelt zurückziehe. Ich tue es natürlich nicht: Ich habe eine Verabredung. Eine SMS später mache ich mich auf den Weg um den Fjord herum.

Das Blaue Haus ist alt. Alles am Blauen Haus ist alt. Lill öffnet die Tür, zeigt mir mein Zimmer unter dem Dach und das Badezimmer im Keller. Heiß Wasser läuft aber alle Heizungen sind abgedreht. Lill und John (John ist bei seinen Eltern in Egersund) haben wenig Geld. Ich gehe Duschen und anschließend serviert Lill Essen. Es gibt ganz viel Hirsch, der auf dem eigenen Grundstück (ein Berg von über 2000 ha) erlegt wurde. Die Hänge sind größtenteils so steil, dass man nicht mal das Holz nutzen kann, man könnte die Bäume wohl fällen, aber man bekäme die Stämme nicht dahin, wo man sie braucht. Norwegens Natur zieht sich an die steilen Hänge zurück und ich nach dem Abendessen in mein Zimmer. Ich bin ein schlechter Gast.

Baahuset

Der nächste Tag beginnt mit Sonnenschein. Wie gesagt: die Sonnenseite. Die Straßenränder sind übersäht mit Blumen. Ich ertrage so viel Schönheit nicht, sie bedroht meine Depression. Lill kümmert sich um ihre Schafe und ich sitze allein am Frühstückstisch. Die Einsamkeit bestätigt meine Seele. Ich setze mich auf die Couch und schneide ein Video. Lill lässt mich in Ruhe.

Um die Mittagszeit stellt sie mir plötzlich eine Stulle und ein Glas Milch auf den Tisch, wirft sich in ihren Sessel und blickt mich an. Ich kann nicht mehr an mich halten bei so viel Fürsorge: leise Tränen. Ich entschuldige mich. Ich sollte mir die Sonne anschauen, antwortet sie. Wir sitzen eine Zeitlang vor der roten Scheune in der Sonne, bevor wir anfangen zu reden. Ich bin von der Leichtigkeit des Miteinanders überrascht. Seit einem Jahr gehört ihr das Haus und das Grundstück. Vorher habe sie im Hotel gearbeitet, bevor sie dieses Haus gefunden, sich verliebt und ein neues Leben angefangen hat. Ihre Gesundheit hat sie in die Frührente getrieben: Arthritis. Vor vier Jahren ist sie hierhergezogen, hat mit John die Bäume aus dem Haus vertrieben, Fenster instandgesetzt, gebrauchte Fußböden eingebaut, einen Holzofen angeschlossen, Möbel aufgetrieben, Katzen, Hasen, Hühner, Schafe bekommen, die Nachbarn kennengelernt und irgendwie alles zum Laufen gebracht. Die Arthritis ruht seitdem. Autofahren fällt trotzdem schwer. Ohne die vielen netten Menschen in der Nachbarschaft wäre sie nicht mehr hier, sie halfen mit Möbeln, einer gebrauchten Heizung, Geld, Tieren und vielem mehr. Sie pflegt die Nachbarn.

All das erinnert mich an Jürgens und meine Mühen. Mir wird plötzlich klar: Ich habe ein Zuhause. Der Traum von einer Fahrradweltreise wäre viele Jahre eine Flucht gewesen, doch jetzt ist sie es nicht mehr. Noch vor einer Woche wurde die ganze Landschaft am Fjord hier von einem halben Meter Schnee zugedeckt. Jetzt tritt alles zutage. Auch ich erzähle von Hennstedt und unserem alten Haus und dann sagt Lill: Das ist nicht Deine Reise. Du bist ein anderer geworden seit 2016. Du bist wo angekommen, da fährt man nicht mehr weg.

Ich spüre sofort, dass dies ein wesentliches Puzzleteil zum Verstehen meiner aktuellen Situation ist und doch ist da ein Trotz, den ich noch nicht einordnen kann.

Lill

Lill empfiehlt mir eine andere Strecke, als die von mir geplante und sie organisiert mir in zwei Tagesetappen Entfernung einen weiteren Host. Ich starte am nächsten Tag gut gelaunt. Bevor ich auf die von Lill empfohlene Strecke komme, muss ich 460 Meter in die Höhe, rechts und links der Straße liegt der Schnee, die Sonne scheint, ich nur im Langarmshirt. Alles erscheint plötzlich leichter, die Landschaft ist wunderbar. 

Nach 60 Kilometern erreiche ich den Jølstravatnet auf 200 Meter Höhe. Es ist wie immer in Norwegen. Dort wo es ebene Flächen gibt, wird gesiedelt und jeder Quadratmeter, den ein Trecker erreichen kann, wird beackert. Campen kann ich als Radfahrer dort, wo ich mit dem Fahrrad hinkomme. Unbefestigte Wege sind quatschnass. Ich bin auf die Nähe zu Straßen angewiesen und frage bei drei Orten nach, ob ich mein Zelt in der Nähe aufschlagen darf: Nein, nein und nein. Telefonate werden vorgeschoben, die Kommunikation wirkt abwehrend. Es gibt in Norwegen gerade eine Diskussion, ob man das Jedermansrecht abschaffen soll, um die Heerscharen an Touristen mit ihren Wohnmobilen unter Kontrolle zu bringen. Die Corona Pandemie hat gezeigt, wie schön das Land ohne Touristen ist. Meine Stimmung ist etwas gedämpft, als ich mich schließlich an einer seichten Strandstelle am See niederlasse. Die Nähe zu den Häusern ignoriere ich. Ich telefoniere viel; jemand sagt, er habe kein Bild von mir in dieser menschleeren Gegend im Kopf. Thomas, meint er, gibt es nur mit Menschen darum. Ein Stich in meinem Herzen.

Ich wache am nächsten Tag gerädert auf. Das Zelt ist weiß gefroren. In der Nacht hat mich jedes Auto, dass auf der anderen Seite des Sees gefahren ist, geweckt. Der See bietet keinen Schallschutz, verzerrt das Geräusch zu einem hallenden Weckruf. Nachdem die Sonne das Zelt getrocknet hat, fahre ich los. Der Stich in meinem Herzen lässt mich nicht los. Er ist wichtig. Diese Reise ist nicht meine Reise. Ich muss mit vertrauten Menschen reden und telefoniere und wieder taucht das nicht vorhandene Bild auf von einem Thomas in der menschenleeren Welt auf, Terra Incognita.

Am Jølstravatnet

Als Psychiatriepfleger habe ich mehreren Klienten empfohlen, anzunehmen, dass ihnen Rückzug guttun kann. Sie müssen nicht von sich fordern, weil dies einem gängigen Ideal entspricht, dass sie gesellige Menschen sind. Wieso also glaube ich, dass ich die Einsamkeit aushalten muss? Auch das ist ein Sterotyp: der einsame Weltenbummler. Ich kann allein sein. Die Tage nach Århus in Dänemark waren tolle. Doch irgendwann wurde aus Alleinsein Einsamkeit. Also: Warum muss ich das aushalten? Und langsam taucht in den Gesprächen mit meinen telefonischen Gegenübern ein Bild von mir auf. Aus dem Nebel der letzten Wochen erscheint, wer ich bin und ich bin gut so. Ich bin ein geselliger Mensch.

Landschaft

Diese Erkenntnis schafft sofort Erleichterung, bringt eine Klarheit und Entscheidungen mit sich. Ich weiß plötzlich, dass ich mich tatsächlich an dieser Landschaft abgearbeitet habe. An ihrer Einsamkeit. Wir kommen nicht zurecht miteinander, wir müssen uns trennen. Ohne Gram und Reue. Norwegen hat eine fantastische Landschaft und ich bin sehr froh sie gesehen zu haben. Ich sehe sie immer noch.

Abends erreiche ich Brit-Elin und Arne. Der letzte Kilometer bringt 160 Höhenmeter mit sich und ich nehme ohne schlechtes Gewissen ihr Angebot an, mich mit dem Auto abzuholen. Ich bin heute 84 Kilometer gefahren, die längste Strecke auf dieser Reise bisher.

Sie nehmen mich mit zum Hafen. Ein Kutter legt an und verkauft Kaisergranate. Es entstehen Gespräche mit den Einheimischen und ich weiß, dass ich in solche Situationen gehöre. Zum Abendessen gibt es festlichen Seelachs. Wir reden viel zu lange. Ich erfahre viel über die Farm und die Geschichte: Das Land ist zu groß, die Hänge zu steil, um das Holz zu ernten. Das Haus ist alt, sehr alt, mein Zimmer eine Zeitreise voller Geschichte und Liebe. Ich genieße diese Reise plötzlich, weiß, dass ich angekommen bin, schlafe wie ein Stein.

Wir reden viel zu lange: Corona, der Krieg in der Ukraine, Pflege, Burnouts, Ziele im Leben, Träume, Hunde. Ich komme erst um 12:00 Uhr los und nach einem euphorischen Tag komme ich um 16:00 Uhr an einem Campingplatz an. Ich will schreiben über das was mir widerfahren ist, ich muss mich ausdrücken. Der Eigentümer sei gerade weggefahren, komme aber bald wieder, sagt ein Dauergast des Campingplatzes. Ich baue mein Zelt auf, gehe duschen, der Eigentümer ist noch nicht zurück. Ich suche einen gemütlichen Ort zum Schreiben, doch alles was gemütlich ist, ist verschlossen. Der Küchensozialraum ist ein zwei mal drei Meter großer Raum, auf der einen Seite Arbeitsplatte mit Spülen, ein Herd, eine riesen Tiefkühltruhe, ein Tisch, eine Sitzbank, Kühlschrank und Waschmaschine stehen original verpackt im Raum. Man kann sich kaum umdrehen. Mein Tatendrank läuft ins leere, meine Stimmung fällt. Ich koche mir etwas zu Essen, telefoniere, der Eigentümer ist nicht zu sehen.

Am nächsten Morgen stehe ich um 8:00 Uhr auf. Wenig später fährt ein Auto über den Platz: der Eigentümer. An der Rezeption blickt er mir entsetzt in die Augen: Es sei doch noch nichts vorbereitet für die Radfahrer: Die Küche, die Gemeinschaftsräume, das WiFi, … Ich stimme dem zu und will wissen, was ich bezahlen soll. „Nichts natürlich!“ sagt er. Auch das ist Norwegen, teuer zwar aber immer auch selbstkritisch und großzügig. 

Streiflicht im Wald

Um 10:00 Uhr sitze ich im Sattel und starte sofort mit dem höchsten Berg des Tages. Es läuft. 50 Kilometer lautet das Tagesziel. Ich mache viele Pausen, trinke ausreichend, finde zu gegebener Zeit Süssigkeiten zu kaufen. Nach 64 Kilometern will ich mir an einem Laden etwas zum Abendessen kochen kaufen und werde von einer jungen Frau angesprochen. Sie ist mit ihren drei Kindern und Fahrrädern unterwegs. Ich erzähle meine Geschichte, das Gespräch fließt. Ich erfahre, dass die Fähre von Hareid nach Ålesund genauso teuer ist, wie die Fähre von Langevåg. Sie fahre die 22 Kilometer nach Ålesund dreimal die Woche mit dem Fahrrad. Der Berg? Der hat nur kurz eine heftige Steigung.

Landschaft

Und plötzlich wird mir klar, dass ich heute noch ganz gemütlich nach Ålesund fahren kann. Um 18:00 Uhr komme ich am Hostel an. Ich bin über den letzten Berg in Norwegen gefahren, habe den letzten Tunnel gefahren, die letzte Fähre über einen Fjord genommen; Wehmut. Rolf (der Hostelvater) hat mir ein Upgrade gegeben. Statt eines Bettes im Mehrbettzimmer bekomme ich ein eigenes Appartement. Es läuft.

Ich werde Norwegen verlassen. Am Dienstag fahre ich mit Bus und Bahn nach Oslo. Einen Tag später geht es mit der Fähre nach Kopenhagen, von wo ich, wieder einen Tag später, nach Malmö mit dem Bus über die Brücke fahre. Mit dem Fahrrad fahre ich dann nach Ystadt und nehme die Fähre nach Polen. 

Es wird Zeit, dass ich meine Reise fortsetze.

6 Replies to “Tag 30 – 40 Bergen – Ålesund”

  1. Hanne

    Hallo Thomas, ich sitze hier in Grossschwansee in der Sonne und lese deinen Bericht. Du bist sehr in dich gegangen und lässt uns alle an deinen Gefühlen u Gedanken teilhaben. Ich hoffe du hast jetzt deinen Weg gefunden, höre auf dein Bauchgefühl.
    Vielleicht hat Lill ja Recht.
    LG Helmut und Hanne

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  2. Rita Jürs

    Hallo Thomas,eine wunderschöne Landschaft . Ja du hast ein schönes Zuhause und einen tollen Mann. Dort hin kannst du zu jeder zeit zurück kehren und bist niemanden Rechenschaft schuldig. Eine Weltreise kann man auch in Etappen machen. Vielleicht auch mit Jürgen. Schön das du Lilly getroffen hast und ihr ausführliche Gespräche geführt habt. Ich wünsche dir eine gute Weiterfahrt. LGM

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  3. Jürgen Potthoff-Jürs

    Im Trubel des Alltags vergisst, oder übersieht, man gerne, was man alles geschafft hat und wie sehr sich die Lebenssituation oder auch man selbst verändert hat. Das zu erkennen dauert manchmal eine Weile und erfordert ganz schön Energie und Nachdenken, manchmal auch Anstöße von außen, von Menschen, die dich nicht kennen und dich mit unbeeinflussten Augen sehen. Spannend, wie sich das in deinem Bericht widerspiegelt und zu einem guten Ende, also der Fortsetzung deiner Reise, kommt. Dass es eine gute Fortsetzung wird, da bin ich mir sicher. Ich freue mich immer noch sehr auf die gemeinsame Tour durch die Alpen.
    Fühl dich vielfach gedrückt!

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  4. Diana

    Von der modernen tollen Stadt Kopenhagen nicht über die Dänischen Inseln (mit seinen Sheltern und tollen Lagerplätzen) nach Schleswig Holstein in den Frühling zurück nach Hause, für ein paar Wochen, um auszuruhen, Kraft zu tanken….? Es ist noch früh im Jahr! Gute Fahrt!

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  5. Andrea

    Wie schön, wieder von Dir zu hören!
    Wahnsinn: Deine innere und äußere Reise verfolgen zu dürfen! Vielen Dank dafür!
    Weiterhin gute Reise!
    LG Andrea

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  6. Sarah

    Lieber Thomas,
    Es ist so schön, dass du diese wunderschöne Erkenntnis für dich gefunden hast, nur durch das probieren findet man manchmal dazu! Ich kann mir nur ausmalen wie schön das Leben mit deinem Mann in eurem schönen Nest ist. Ich habe gerne mitgefiebert und super gerne deinen Blog gelesen (gerne auch mehr Gedanken und Erzählungen in deinen Videos!) und bin weiterhin gespannt. Eine doofe Idee: was, wenn du nochmal eine tolle Reise machst, aber weißt, dass du bald wieder at home bist? Vielleicht gibt es ja noch ein attraktives, warmes Ziel mit mehr Geselligkeit im Land?
    Ich wünsche euch eine schöne Zeit zusammen.

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