03 Newcastle – Darlington
Dieser Tag hatte es in sich.
Zum einen sind wir erst um 10:00 Uhr los gekommen, weil die Fähre erst um diese Zeit ankommt. Vom Anleger folgen wir dem Hadrians Cyclepath in die Innenstadt. Wir sind begeistert. Wieso schafft es jede Stadt außerhalb Deutschlands sich großartige moderne Gebäude ins Stadtbild zu setzen? Hamburg feiert sich für die Elbphilharmonie, solche außergewöhnliche Architektur ist hier in Newcastle häufiger anzutreffen.
Über die Milleniumbridge geht es auf die andere Flussseite. Es ist gerade Ebbe und an den Ufern des Tynes liegen die matschigen Ufer trocken. Irgendwann folgen wir einem Seitenfluss und gelangen langsam aber sicher aus der Stadt heraus.
Im Höhenprofil des geplanten Tracks fanden sich ein par unangenehme Steigungen, die wir jetzt erwarteten.
Wir erreichten Gibside unseren ersten Garten, den wir ansehen wollten. Ich schwankte etwas, ob wir uns das antun wollten, schließlich war es schon 12:30 und die Hügel liegen noch vor uns. Doch das Vorhaben, jeden Tag einen Garten anzusehen siegt. Es geht zunächst hinab auf den Grund eines Tales und dann etwa zwanzig Meter in die Höhe. Ein Blick auf den Abzweiger vor der Einfahrt nach Gibside offenbart mir schon mal die kommenden Steigungen; mir wird ein wenig mulmig.
Doch zunächst werden wir als Radfahrer von einer freundlichen Dame an der Autoschlage zum Parkplatz vorbei direkt zum Kassenhäuschen gelotst. Ich erkundige mich an der Kasse, wie wir zu unserem im Internet gebuchtem 14 Tage Touring Pass des National Trust kommen? Ergebnis ist, wir kommen hier nicht daran, weil Gibside keine autorisierte Ausgabestelle für den Pass ist. Doch die nette Frau meint, wir würden einfach so reinkommen. Ich glaubte sie nicht richtig verstanden zu haben, doch als ich mit dem Fahrrad durch den Kassenraum fahre (Fahrräder werden oben auf dem Berg am Café abgestellt), drückt sie mir noch einen Gutschein für zwei Heißgetränke in die Hand; den bekommt jeder, der mit dem Fahrrad anreist.
Die Zufahrt ist so steil, dass wir die hundert Meter unser Rad schieben, andererseits hat die Kassenfrau auch gesagt, dass wir auf dem Gelände kein Fahrrad fahren dürfen.
Vom Café aus, durchqueren wir den Walled Garden in dem es üppig blüht. Auf der anderen Seite öffnet sich sofort der Blick auf die Orangerie, die jedoch am verfallen ist. Der National Trust unternimmt Anstrengungen, den Verfall zu stoppen und soweit zu sichern, dass in weiterer Zukunft der Bu wieder hergestellt werden kann. Genau so verhält es sich mit dem Herrenhaus, dass nur noch eine leere Hülle ist. Über eine weite Eichenallee erreichen wir nach etwa einer dreiviertel Stunde Fußmarsch die Kapelle, die hinter unserem Ausgangspunkt liegt. Sie ist vom National Trust schon wieder restauriert worden. Man bekommt hier, obwohl die Häuser in einem schlechten Zustand sind, doch einen guten Eindruck von den Bestandteilen eines Englischen Landsitzes. Die verstreut liegenden Gebäude sind durch Wege und Wiesen miteinander so verbunden, das sie sich insgesamt in einer riesigen gärtnerisch beeinflussten Landschaft befinden. Bäume und Rhododendrenbüsche lassen die einstige Pracht noch gut erahnen.
Zum Abschluss lösen wir noch unseren Gutschein ein und trinken Kaffee und Kuchen.
Fahrrad fahren in England: Licht und Schatten. Das Licht sind die von der National Cycling Association betreuten Radwege, die nicht selten auf stillgelegten Gleisbetten entlangführen. Sie sind eine Freude.
Der Schatten sind die restlichen Straßen: Eng, kurvig, unübersichtlich und trotzdem werden wir ohne viel Federlesens immer eng von Autos überholt.
Unser spezieller Feind heute waren die Steigungen. Insgesamt neun mal haut es uns aus dem Sattel. Die schlimmste Steigung gleich zu beginn: 45 Minuten und 1,5 Kilometer später haben wir 210 Höhenmeter überwunden – zu Fuß das Rad den Berg hoch zerren. Wenn ich daran denke, bekomme ich sofort wieder Kopfschmerzen. So geht es zunächst zwei Stunden weiter, mehr zerren als radln, bevor die Hügel sanfter werden und die Steigen nur noch partiell nerven.
Einlanger Abschnitt führt dann wieder auf einem Bahndamm entlang und endlich kommen wir gut voran. Das letzte Stück nach Darlington rein geht es dann zügig bergab und ausgezerrt geht es unter die Dusche und anschließend als Tagesabschluss in einen Pub: Fressogie.
Hallo, wie es aussieht hat Thomas mit seinem Netz wieder was gefangen!
So bekommen wir was zu sehen und zu lesen!!
Fahrt nicht zu schnell Bergab und weiterhin viel Spaß, viel zu sehen und gute Fahrt!
Hallo , bin auch wieder dabei .Tolle Berichte !Es ist als wenn man mit fährt .Bei den Steigungen lob ich mir dann doch mein Schummelfahrad .Passt auf euch auf u kommt gut erholt nach Hause .L .G . Hanne u Helmut
Mit nem E bike geht so etwas besser glaube ich. Wenn da nur nicht immer das aufladen wäre ?
Tolle Fotos. Wir vermissen euch.