Noch bei Cipotle beschließe ich, dass ich einen Ruhetag brauche. Die Fahrt bis zu Cipotle war ziehmlich anstrengend. Als ob die Strecke dies wüsste, beschließt sie, kilometerweit minimal bergab zu führen. Ab und zu sind deutliche Anstiege zu verzeichnen, aber diesen folgen dann wieder schöne Gefällestrecken. Und die Ampeln spielen meistens auch mit!
So gelange ich ohne Schwierigkeiten nach Washington. Eine ungewohnt gute Bikeroute führt fast mitten ins Herz der Macht dieser Welt. Capitol, Weißes Haus, Washington Monument, Lincoln Memorial. Gleich auf der anderen Seite des Flusses das Pentagon und wieder eine richtig gut ausgebaute Bikeroute, von der Jeneanes Wohnung nur 200 Meter entfernt liegt. Washington tut richtig viel für Radfahrer und dafür sind hier sehr wenig Biker unterwegs.
Jeneane empfängt mich mit großem Hallo. Duschen, lecker Essen, die Übernachtung für morgen noch absagen, Zug nach Richmond buchen (ich muss ja trotz zusätzlichem Ruhetag in meinem Zeitplan bleiben) und dann geht’s zum Superbowl in die Sportsbar nebenan. Carolina Panthers gegen Denver Bronkos in San Francisco. Die Shows sind bunt und voller Regenbogenfahnen, was irgendwie nicht zu diesem rauhen Sport passt. Es sind noch knapp 12 Wochen bis San Francisco.
Die Bronkos siegen. Bei uns siegt das Bett und heute morgen wurde erst mal ausgeschlafen. Nach einem fantastischen Frühstück (Omelett mit Hack-Zwiebel-Koriander-Füllung) sortiere ich meine Sachen aus und dann machen wir uns auf den Weg: Drogerie, Paketkarton, Jeneanes Fitnesstudio mit ihrem Ford Mustang und dann von der Metro vom Pentagon weiter zum Smithonian Museum of Natural History.
An einem Ort, an dem sich so viel Macht symbolisch vereinigt, hätte ich ein Museum erwartet, das mit größeren Attraktionen aufwartet. Ich hatte ähnliche Erwartungen wie an das British Museum of Natural History, was dieses Museum nicht erfüllen konnte. Herausragende Exponate sind der riesige präparierte Elefant in der Eingangshalle, ein Triceratops- und Tyrannosaurus Rex Skelett, ein Schmetterlingsgarten (kostet extra Eintritt), das beste Riesentintenfisch-Präparat das ich je gesene habe, Skelette ausgestorbener Walarten.
In der Shoppingmall an der wir den Mustang geparkt haben, kaufe ich mir ein Eis, ich gucke nicht schlecht auf das Zeug aus kleinen orangen Kügelchen, die sich im Mund zunächst wie Kaugummi anfühlen und dann fast verschwinden und nur süßen Orangengeschmack hinterlassen. Ab zum Essen in einem südafrikanischen Piri Piri Restaurant, zu Whole Food, einem riesigen Biomarkt, und nach Hause: Sachen packen, Blog schreiben.
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