Lompoc – Arroyo Grande

Man denkt gemeinhin an Cape Canaveral wenn man an die amerikanische Raumfahrt denkt, doch gibt es daneben auch noch Lompoc. Von Lompoc aus werden die militärischen Weltraumaktivitäten gesteuert und manchmal kann man nachts die raketen starten sehen. Auf dem Weg nach Lompoc dachte ich, dass es nicht so unwahrscheinlich sein wird, dass ich bei einem Bediensteten der Militärbasis unterkommen werde. Dass es dann aber ein ´Raketeningenieur´ sein wird, hatte ich nicht erwartet. Leider war David zu gut im Umgang mit seinen Kollegen, weshalb sie ihn zum Manager des aktuellen Projektes gemacht haben und somit hat er nichts mehr mit dem Bauen und Entwerfen von Raketen zu tun, sondern muss nur noch eine Horde Menschen beaufsichtigen, damit sie das tun. Für die meisten Tätigkeiten auf der Base werden private Firmen beauftragt und zu so einer Firma gehört er. ´Das Projekt´ an dem er arbeitet geht noch ein halbes Jahr und sie sind im Verzug, was schwierig ist, da die meisten Angestellten nach Ende des Projektes nicht weiter beschäftigt werden und sich einen neuen Job suchen müssen. Die Motivation sinkt also bei gleichzeitig hörerem Arbeitsaufkommen. Das zu lösen ist nun seine derzeitige Herausforderung.

Für mich ist da irgendwo ein Haken an der Geschichte. An einem Raketenabschuss zu arbeiten ist doch eine große Sache, die eine enorme Planung und Wissen voraussetzt. Menschen zusammenzusuchen, die dieses miteinander umsetzen können ist alleine schon ein so großer Aufwand, dass ich mir schlecht vorstellen kann, das es sinnvoll ist, sie zu entlassen und für den nächsten Start ein neues Team zu schaffen. All das Knowhow, das sich da angesammelt hat kann doch beim nächsten Mal viel effektiver zusammenarbeiten. David versteht mich nicht. Er kann in einem halben Jahr wieder zurück nach LA, wo er eigentlich herkommt, wo seine Firma ansässig ist und wo er dann weiter arbeiten soll.

Bevor er zu Bett geht, arbeitet er noch eine Stunde am Computer und als ich um sieben aufstehe, ist er schon eine Stunde bei der Arbeit. Ich kontrolliere mein Fahrrad noch mal durch, pumpe Luft auf, ersetze die Kette und mache mich dann um 10:30 Uhr auf den Weg nach Arroyo Grande.

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Sieht ekelig aus, gehört zu den Heuschrecken und frist nur Grünzeug.

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Anfangs ist es noch hügelig, dann wird es flacher. Schließlich sieht man in der Ferne Dünen. In Arroyo Grande komme ich bei Randy unter, der im Garten einen Wohnwagen stehen hat, in dem ich eine Nacht schlafen kann. Er selber hat sich Urlaub genommen und ist nach Mexiko gefahren. Seine Mutter zeigt mir kurz die kleine Farm.

Hinter dem Wohnwagen sind in einem Gatter drei Ziegen und zahlreiche Hühner. Am Hang wachsen Avocadobäume und dahinter hat er ein paar Zitrusbäume angepflanzt. Vor meiner Unterkunft steht an einem steilen Hang ein riesiger Eukalyptusbaum und man kann bis zum Ozean gucken. Es wieder ein herrlicher Ausblick. Dünenbänder ziehen sich am Strand entlang, nördlich liegen hohe Hügel und auf der Ebene dazwischen liegt das Konglomerat aus Arroyo Grande, Oceano und Prismo Beach.

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Ich kriege einen Anruf aus San Francisco: Kurt ist umgezogen. Ich hatte mir ein wenig Sorgen gemacht, weil er eine Rücken-OP hatte und in einem 11 m2-Raum in Chinatown wohnt. Er wollte mich für fünf Nächte beherbergen. Ich hatte da so meine Zweifel, dass das in seinem derzeitigen Zustand so möglich ist und hatte mich nach einer Alternative umgesehen, die sich aber nirgendwo auftat. Nun wohnt er in Little Italy und habe eine große Wohnung und er freue sich darauf, mich zu empfangen. Ich bin auch sehr erfreut. Ein Stein fällt mir vom Herzen.

Planmäßig werde ich am 1. Mai um 13:05 Uhr in Hamburg landen. Ich werde hoffentlich um 15:00 Uhr in Hennstedt sein und mich freuen, wenn wir zusammen einen kleinen Potluck auf die Beine stellen. Ich möchte so viele Leute gerne wiedersehen… Wer kommen möchte sagt bitte kurz bei Jürgen zu.
– gerne per Email: juergen@juergenundthomas.de. Danke! Jürgen

9 Replies to “Lompoc – Arroyo Grande”

  1. Werner Jürs

    Hallo Thomas!
    Jetzt hast du ja wieder eine Etappe hinter dir und warst bei einem Militärexperten unter gekommen, und das bei deiner militärischen Vergangenheit, Jetzt hast du ja das richtige Knowhow!
    Ist dein Ersatzteillager fürs Fahrrad bald aufgebraucht?
    Du bist noch gar nicht am Ziel deiner Reise und verteilst hier schon Aufgaben.
    m.H.n. (mit Heute noch) 12 Tage! v.l.G. V.+M

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        1. Werner Jürs

          Hallo, sag mal, wo bist du denn? Auf den Cabrillo Hwy? Da ist es bestimmt anstrengend aber wunderschön und die Autofahrer stressig. Gute Erholung. M

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  2. hanne hartung

    Hallo Thomas !
    Wie schön das es mit der Unterkunft in San Francisco geklappt hat.Was machen wir bloß am 2.Mai .
    Keine Frühstückslektüre von dir. Wir freuen uns schon auf dich.
    L.G.helmut u hanne

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  3. Wolfgang

    „Our man in space!!“
    Nee, komma lieber wieder zurück in die Heimat und freu Dich wieder auf Deine unbefristete „Beschäftigungsmassnahme“. Die Methoden der Arbeitgeber in Amiland verstehe ich weiterhin NICHT.
    Schön, dass das jetzt mit SF in sauberen Tüchern ist, dann sind die letzten 5 Tage auch gesichert und Du kannst Ausschau nach einem passenden Karton für Deine treue Gefährten halten!

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    1. Wolfgang

      Lompoc? Vandenberg! Habe gerade gesehen, dass das ja direkt nebenan ist. Hättest Du das geschrieben, hätte schon die/der ein oder andere daran gedacht. In Vandenberg ist ja schon so einiges in die Luft gegangen und auch so manches Space Shuttle gelandet….

      (Hatte heute mal wieder Zeit, auf der Karte Deinen Weg nachzuvollziehen…)

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